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Eine Antwort an Yves Kraushaar


Johanna am Sonntag, den 03. Juni 2012 um 16:33:06 Uhr

Lieber Herr Kraushaar,

anders als die Bibel, die eine Sammlung von verschiedenen Texten verschiedener Autoren ist, stellt sich die Neuoffenbarung als ein von Gott persönlich diktiertes Werk vor. Dieses Selbstverständnis wird im Kontext der Neuoffenbarung immer wieder aufgegriffen und unterstrichen und wohl auch deshalb von den meisten Lorberfreunden ernst genommen.

Wenn Sie dieses Selbstverständnis der Neuoffenbarung ablehnen und davon ausgehen, dass vieles aus der Neuoffenbarung nicht von Gott eingegeben wurde, dann kann ich Sie zu dieser Erkenntnis nur beglückwünschen. Andere sind aber noch nicht so weit und deshalb versuche ich, sie durch meine Kommentare zum Nachdenken zu bringen.

Übrigens weise ich ausdrücklich auf korrekte Vorhersagen Lorbers hin, wie beispielsweise die korrekte Einschätzung des Lichts als elektromagnetische Erscheinung. Ihrem Wunsch, "Man könnte fairerweise dann auch alle die Fakten auflisten, die eindeutig lange vor ihrer (auch wissenschaftlichen!) Entdeckung von Lorber niedergeschrieben wurden." komme ich also, zumindest teilweise, längst nach. Sie können das auf Seite 51ff gerne nachlesen.

Ob die Neuoffenbarung nun 95% Wahrheit und 5% Unsinn, oder 5% Wahrheit (größtenteils aus der Bibel abgeschrieben) und 95% Unsinn enthält, sollte uns nicht entzweien - das sind nur Zahlen. Auch halte ich, wie Sie offenbar auch, Lorber nicht für einen Übermenschen. Und wenn ihm sein Schreiben etwas half, mit der Welt besser klar zu kommen, dann gönne ich ihm das von Herzen. Lorber ist deshalb auch nicht Thema meiner Auseinandersetzung, sondern die Neuoffenbarung, die nicht von Lorber und erst recht nicht von Gott, sondern von einem Verlag (vgl. S. 196ff) zu dem gemacht wurde, was sie heute ist.

Sie empfehlen mir schließlich, gelassener und nicht so verbissen an das Thema Neuoffenbarung heranzugehen. Nun - ich empfinde mich eigentlich als recht gelassen und entspannt. Zugegeben - wenn ich in der Zeitung lesen muss, wie ein vierjähriges Mädchen nach den Erziehungsratschlägen der Neuoffenbarung zu Tode gefoltert wird, so lässt mich das als Mutter nicht kalt. Trotzdem werde ich im Sinne Ihrer Empfehlung auch weiterhin versuchen, kühl und nüchtern an das Phänomen der Neuoffenbarung heranzugehen.

Mit freundlichem Gruß
Johanna Böhm








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