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Astronomische Fehler Jakob Lorbers


H. Klaassens am Samstag, den 26. Juni 2010 um 17:05:35 Uhr

Weil ich stark interessiert bin in der Astronomie und auch die meisten Büche Jakob Lorbers gelesen habe, muss ich offen gestatten dass es mir nicht gelungen ist um die kosmische Einsichten Jakob Lorbers in Übereinstimmung zu bringen mit den Resultaten wissenschaftlicher Forschung.
Dag Grosse Johannes Evangelium ist für mich wertvoll und ich habe oft darin gelesen. In vielen Kapiteln erzählt Jesus über die Verhältnisse im Weltall und auf anderen Weltkörper. Das gilt ebenfalls für "Die natürliche Sonne" und "Der Saturn". Aber die Einsichten und zahlenmässsigen Angaben in diesen Bücher kommen mir oft merkwürdig vor. Gerne gebe ich einige Beispiele:

1. Der Stern Sirius nennt man im Lorberwerk unsere ‘Gebietssonne’. Eine Gebietssonne is nach Jakob Lorber das Zentrum eines ‘Sonnengebietes’, die von etwa 200 Millionen Sternen umkreist wird. Eine Gebietssonne wie Sirius sollte nach Jakob Lorber einen Durchschnitt haben von 1 bis 9 Billion Kilometer. Trigonometrischen Berechnungen (von der Parallaxe), ausgeführt von dem Hipparcos-satellit, haben die Entfernung von Sirius sehr genau festgestellt. Seine Parallaxe ist 0,3792", und das stimmt überein mit einer Entfernung von 8,5970 Lichtjahren. 1)
Ich kann mir nicht vorstellen dass diese Angaben falsch sind, denn trigonometrische Berechnungen in der Astronomie sind – ebenso wie trigonometrische Messungen auf dem Erdoberflach - sehr zuverlässig. Wenn diese Entfernung richtig ist, ist es einfach unvorstellbar dass Sirius einen Durchschnitt hat von 1-9 Billion Kilometer. Ein Stern mit einem solchen Durchmesser muss viel heller sein als VM -1,6 (Sirius’ scheinbare oder visuelle Helligkeit). Auch wäre es dann möglich die Sternscheibe von Sirius zu sehen, was durchaus nicht der Fall ist.

2. Die Parallaxe von Regulus (im Lorberwerk 'Urka' genannt), gemessen von dem Hipparcos-satellit, ist 0,0421". Das entspricht eine Entfernung von 77,43 Lichtjahren. Die mögliche Abweichung ist nur 0,0008". Das wichtigste Problem scheint mir in diesem Fall dass Regulus sich bewegt wie ein Stern unserer Galaxis. Sollte Regulus die Urzentralsonne (oder 'Urka') sein, wie Lorber behauptet, dann hätte er eine ungeheure Entfernung von der Erde – mindestens einige Milliarden Lichtjahre. Alle Sternsystemen im Weltall wie unsere Milchstrasse drehten sich dann um Regulus. Jedoch widerspricht dass die genaue und kontrolierbare trigonometrische Berechnung vom Hipparcos. Regulus sieht aus wie ein ganz normaler und nicht besonderes grosser Stern. Auffallend ist nur, dass es sich hier um ein mehrfacher Stern handelt: Regulus hat vier Komponente (Sterne), aber Doppel- und mehrfache Sterne kommen sehr oft vor im Weltall.

3. Im Zentrum unserer Galaxis hat man keine All-Sonne gesehen mit einem Durchschnitt von 1 Trillion Kilometer - wie nach Jakob Lorber der Fall sein muss - sondern einige Sterne mit Massen von etwas 100 Sonnenmassen oder etwas mehr. Man vermutet dass sich dort ein schwarzes Loch ( 'black hole') befindet, vielleicht einige derartigen Objekte. Black Holes sind nicht sehr gross, sondern extrem kompakt.
Auch die Behauptung dass im Zentrum des Andromeda-Nebels (M 31), ein Sternsystem das mehr als zwei Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist, eine All-Sonne steht, kann mit optischen Mitteln nicht bestätigt werden. Das Zentrum des Androme-nebels besteht aus normalen Sternen. Auch bei anderen Sternsystemen hat man nie enen All-sonne-artige Stern beochbachtet. Bei sehr starken Vergrösserungen (z.B. mit dem Hubble Space Telescope) nimmt man im Zentrum der Galaxien niemals einen riesenartigen Stern wahr mit einem Durchschnitt von 100.000 Lichtjahre, obwohl das nach Jakob Lorber der Fall sein muss wenn sein Weltbild richtig wäre. Das Licht einer Galaxis ist gleichmässig verteilt, mit einer Konzentration im Zentrum. Niemals hat man dort einen Stern gesehen mit einer Leuchtkraft die weit grösser ist als die gesamte Leuchtkraft der anderen Sterne desselben Sternensystems.
Eine Ausnahme bilden veilleicht die sog. “Quasare”, aber das sind keine normale Sterne. Auch Supernova’s sind manchmal heller als das gesamte Licht von allen anderen Sterne in einer Galaxie, aber das dauert fast nie länger als einige Tage und ist eine ausserordentliche Situation weil soch ein Stern explodiert und dabei viel Masse verliert. 2)

4. In seinem Buch “Die Natürliche Sonne” behauptet Lorber dass die Monde im unserem Sonnensystem auf nur einer Seite eine Lufthülle haben. Das stimmt nicht. Gasmassen umfliessen ein ganzes Weltkörper und sind nicht nur auf einer Seite zu finden. Fernaufnahmen mit den Voyagers haben gezeigt dass der Jupitermond Io eine Atmosphäre hat auf beiden Seiten des Oberfläches.

5. Mallona. Im GEJ kann man lesen dass Mallona, ein Planet der jemals die Sonne umkreiste zwischen die Bahnen von den Planeten Mars und Jupiter, etwa 2000 mahl grösser war als unsere Erde. Die Gesamtmasse der Asteroïden – die Trümmer von Mallona – ist aber viel weniger als 0,1 Erdmasse. Mann kan kaum annehmen dass es Planeten gibt mit einem spezifischen Gewicht von 1/20.000, oder dass dieser Planet fast völlig verdampft worden ist.
Ausserdem steht im GEJ dass die vier grössten Asteroïden Pallas, Ceres, Juno und Vesta die übrig gebliebene Monde des Mallona sind, aber in “Die natürliche Sonne” nennt Lorber sie die Trümmer des ehemaligen Planeten.
Die Geschichte von Mallona endet auch sehr merkwürdig. Nach der Explosion von diesem Planet sind einige Mallona-menschen ins Weltall geschleudert und späterhin abgestürzt in der Ägyptischen Wüste. Nach Lorber waren die Leichnahme von diesen Riesen intakt. Das ist sehr mërkwürdig, denn normalerweise müssen Objekte mit solch einem Durchschnitt verbrennen in der Erdatmosphäre, wie Meteore.

6. In “Der Kosmos in geistiger Schau” lese ich (Seite 87) “Eine von beiden Doppelsonnen ist stets um bedeutendes grösser als ihr Begleiterin” und “Die Ordnung dieser Gestirne ist so gestellt, dass auf je siebenhundert bis tausend Einsonnen eine solche Doppelsonne kommt”.
Leider kann man auch sehr viele Doppelsonnen sehen mit Sternen die etwa gleich gross sind. Auch kann man feststellen dass schon in der Nähe unserer Sonne viele Doppelsterne vorkommen. Mehr als 50% von allen Sternen gehört zu einem Doppelsystem. Das wiederspricht die zahlenmässige Annahme Lorbers.

Ich kann Ihnen versichern dass es nicht meine Absicht gewesen ist das hierarchische Weltbild Lorbers oder sogar die Neu Offenbarung oder Jesus zo leugnen. Besonders die Teile des Grosses Evangelium Johannis sind für mich sehr wichtig. Dessenungeachtet ist es auch sehr schwer die Aussagen der Neu Offenbarung über das Weltall und die Aussagen und Theorieen der Astronomie mit einander in Übereinstimmung zu bringen. Obwohl ich glaube, dass die hierarchische Struktur des Weltalls im Grunde richtig und zuverlässig ist, muss ich leider feststellen dass das Weltbild Lorbers in einigen Hinsichten Fehler und Lücke enthält. Über die Ursache solcher Fehler kann man nur spekulieren. __________________________________________________________

1) Sternparallaxe: http://de.wikipedia.org/wiki/Parallaxe#J.C3.A4hrliche_Parallaxe.2C_Sternparallaxe
Eine Bogensekunde (Symbol: ″ oder auch arcsec von engl. arc second) ist eine Maßeinheit des Winkels, die 1/3600 (0,0002777…) Grad entspricht. 60 Bogensekunden entsprechen einer Bogenminute, 60 Bogenminuten entsprechen einem Grad.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bogensekunde.
2) Supernova: http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova









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