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lorbeeren


klaus klammer am Samstag, den 06. Dezember 2008 um 04:52:38 Uhr

Lorber legalisiert nicht die Vergewaltigung, das ist richtig. Vielmehr stellt er Konzepte der Keuschheit und der Nächstenliebe in orthogonaler Form dar. Diese, genauso wie weitere, mehr oder weniger konkrete, Aussagen zum Thema lassen aber durchaus Irritationen zum modernen Verständis von Sexualität aufkommen. Und nicht nur zu diesem.

-Die Vorstellung, ein Vergewaltiger würde spezifisch zum Zwecke der Kindeszeugung vergewaltigen, ist ein bissi bizarr.

-Die Andeutung, Dritte wären die primär Schadtragenden bei einer Vergewaltigung, ist ein bissi dreist.

-Die Behauptung. Sex wäre nur zum bewußten Zwecke der Kindszeugung legitim, ist ein bissi weittragend.

-Die Feststellung, weibliche Sexlust würde ihre Trägerinnen zu verachtenswerten Huren degradieren, ist ein bissi misogynistisch.

Lorbers Auffassung von rechtmäßigem Sex lässt sich einfach in klare Worte fassen. Nur mit der Ehefrau, nur, wenn die Ehefrau sich nachweislich in einem fruchtbaren /Zyklus befindet, nur auf eine Weise, die die Frau vom Lustempfinden ausschließt. Mit modernen katholischen Kenntnissen also: Kalender, Thermometer in den Arsch, bei zeitlichem Zusammentreffen Schwanz in die Möse, Tuch über den Kopf und Zähne zusammengebissen. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit der traditionell katholischen Sichtweise hat das einiges zu tun, mit dem derzeitigen offiziellen Katechismus wenig, mit erotischen Passagen des AT gar absolut überhaupt nichts. Mit Kenntnis der christlichen Mystik und dem Wissen, dass sich diese in weiten Teilen durch die Verteufelung von Sexualität definiert, ist es aber nicht überraschend. Mit der prototypischen Wendung hin zur paradxoxen Reinheit/Nuttigkeit der minderwertigen Weiblichkeit sogar genuin christlich und absolut im Rahmen der Erwartung.

Lorber schreibt hier nur das, was jeder christliche Schreiber seiner Zeit abgesondert hätte. Ob die "göttliche Offenbarung" von irgend jemandem oder einem halluzinierenden Trottel wie Lorber stammt, spielt im Grunde keine Rolle.








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