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Der Unterschied zwischen "innerem Wort" und schizophrenem Stimmenhören


Oliver am Montag, den 30. Juni 2008 um 17:49:36 Uhr

Wie ich sehe hat der/die Webseitenvertreiber/in einen neuen Artikel über die "Alexander-Morde" hineingearbeitet mit der Fragestellung, ob nicht auch Lorber vielleicht doch unerkannt schizophren gewesen sein könnte. Die Argumentation lautet dahingehend: Wenn fromm scheinende und bisher unauffällige Menschen sich als schizophren herausstellen und eines bestialischen Mordes fähig sind, warum hätte sich dasselbe nicht auch bei Lorber herausstellen können? Implizit wird nahegelegt: Wäre auch Lorber des Mordes fähig gewesen und haben nur glückliche Umstände dies verhindert? Was ist überhaupt der Unterschied zwischen einem Mystiker und einem Schizophrenen?
Zunächst muß klar gemacht werden, daß nicht jeder Schizophrene des Mordes fähig ist, sondern daß dies von seiner wektanschaulichen und religiösen bzw. spirituellen Überzeugung abhängig ist. Nur Kranke, die der Überzeugung sind, daß zum Mord auffordernde Stimmen von Gott kommen, werden bei entsprechender religiöser Vorüberzeugung ihren Stimmen gehorchen. Der grundlegende Unterschied zwischen einem echten christlichen Mystiker und einem schizophrenen Mörder ist schon mal der, daß der erstere die christliche Wahrheit, daß der Satan ein Mörder von Anfang an ist, durchaus verinnerlicht hat und weiß, daß jede Mordtat letzten Endes satanisch inspiriert ist. Des weiteren hören christliche Mystiker keine Stimmen im Kopf, was eben bei allen Schizophrenen mit akustischen Halluzinationen ersten Ranges der Fall ist. Das Stimmenhören Schizophrener erfolgt im Kopf und hat immer einen sehr unangenehmen, bedrängenden und nötigenden Charakter.
Lorber dagegen vernahm eine einer Stimme ähnliche Lichtempfindung im Bereich der Herzgegend, also unterscheiden sich auch die konkreten Symptome von einer Schizophrenie, (was natürlich die Wahrheit der Aussagen Lorbers dadurch noch nicht bestätigt).
Weiterhin ist ganz klar zu erkennen, daß der "unendliche Wert eines JEDEN MENSCHEN" vor Gott von Lorber ausdrücklich betobnt wird, was Mordtaten von seiten echter Christen ausschließt. Daß also diese armen satanisch irregeführten schizophrenen Alexanders Lorber nicht verstanden haben, steht für mich außer Frage. Die übermäßige und inadäquate Beschäftigung Schizophrener mit religiösen Fragen ist in der Regel als Versuch zu werten, mit den Symptomen ihrer Erkrankung fertig zu werden und diese einzuordnen. Hinsichtlich der echten medialen Fähigkeiten gibt es außerdem eine "Rangordnung" vom christlichen Mystiker über den medial begabten Gottsucher, den falschen Propheten, den medial Besessenen und schließlich den eigentlichen Schizophrenen, welcher letztere eigentlicher medialer Fähigkeiten entbehrt.

Die moralische Integrität Lorbers, dessen Grundsatz es war, daß jeder Mensch vor Gott einen unendlichen Wert hat, spiegelt sich auch - wenn man sie richtig versteht - in seinen Schriften, und die scheinbaren Widersprüche zwischen diesem Grundsatz und bestimmten Stellen seines Werkes sind lediglich konstruiert. Nochmals: Es gibt bei Lorber keine moralischen Widersprüche. Lorber war auch kein Antisemit, und die negativen Dinge, die in den angeführten Texten über Juden gesagt werden, beziehen sich nicht auf "Juden von Geburt und völkischer Zugehörigkeit oder "Rasse"", sondern auf den überwiegenden Teil der jüdisch-religiösen Bevölkerung eines bestimmten Zeitabschnittes hinsichtlich der spirituellen Einstellung. Aus diesem Zusammenhang werden die Aussagen verständlich. Auch hat Lorber nicht zur Zerstörung von Synagogen oder Mordtaten gegen Juden aufgehetzt. Das hat aber Luther getan, (der im Gegensatz zu Lorber an eine ewige Verdammnis glaubte).
Klar ist allerdings, daß sich bei Lorber eine antijudaistische Tendenz zeigt, die ich keinesfalls mit ihm teile. Man muß jedoch beachten, daß hier im Text Jesus zu seinen Jüngern über die Zerstreuung der Juden spricht, die noch bevorstand, während die von den Propheten des AT vorhergesagte spirituelle Mission des jüdischen Volkes heute noch bevorsteht, (nämlich während und nach der Zeit des Antimessias).









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