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die braune Vergangenheit


Franz am Mittwoch, den 02. April 2008 um 20:39:26 Uhr

Der Grund für das Verbot des Lorberverlages lag doch offensichtlich in der losen inneren Organisationsstruktur der Lorberfreunde, die sich aus diesem Grunde nicht so gut zentral steuern ließen. Und diese Steuerbarkeit durch den nationalsozialistischen Apparat war die Voraussetzung für eine mögliche Gleichschaltung. Da konnten Lorberfreunde noch so sehr beteuern, welch tolle Nazis sie seien und das Gott sie doch schon gleichgeschaltet habe.

Äußerungen oder Leserbriefe von Lorberfreunden, die dem Nationalsozialismus und Hitler tatsächlich kritisch gegenüberstanden habe ich bisher übrigens in keiner Ausgabe von "Das Wort" vor Kriegsende gefunden. Aber ich bin sicher: Wenn es Widerstand der Lorberfreunde gegen den Nationalsozialismus gab, wird sich dieser auch irgendwie rekonstruieren lassen (so wie beispielsweise bei Dietrich Bonhoeffer). Leider habe ich bisher keinerlei Hinweise darauf gefunden.

Die Webbetreiberin vermutete übrigens nur, dass Lorber von einer judenfeindlichen gesellschaftlichen Stimmung ("Nährboden") beeinflusst wurde, die im Nationalsozialismus gipfelte.

Dass das Lorberwerk mit den Gedanken Adolf Hitlers "übereinstimmt" war die These des Lorberverlages !

Der Vorwurf der Täuschung ist also ein Vorwurf an den Lorberverlag. Denn der Lorberverlag hätte die von dir angeführten Stellen, die im Widerspruch zu Adolf Hitler stehen, kennen müssen. Warum diese führenden Lorberfreunde aus der Neuoffenbarung statt dessen lieber zu beweisen versuchten, dass Jesus ein Arier war, müsstest du diese Herren selbst fragen, die inzwischen aber nicht mehr leben. Eine Aufarbeitung dieser braunen Vergangenheit durch den Lorberverlag und die Lorbergesellschaft sollte eigentlich auch zu eine Erklärung für die These, Hitler und Lorber stimmten überein, führen. Wenn eine solche Aufarbeitung stattgefunden hat, kann dir der Lorberverlag oder die Lorbergesellschaft bei der Erklärung dieser These sicher weiterhelfen.

Grundsätzlich ist es dein gutes Recht, den kritisierten Passagen der Neuoffenbarung ungefährliche Passagen gegenüberzustellen. Aber was bringt das? Wieviele Jahre anständiges Leben müsste ein Mörder vorweisen, damit der Richter über die Morde hinwegsieht? Wieviele harmlose Stellen aus der Neuoffenbarung müsste man anführen, damit man darüber hinwegsehen kann, dass in der Neuoffenbarung Juden als "stinkende Schweine" beschimpft werden?








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