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Re Re: "Ursprung des inneren Wortes"


Oliver am Freitag, den 19. Oktober 2007 um 18:16:52 Uhr

Auf Conrads isgesamt differenzierte Kritik hier noch einige Richtigstellungen und Einwände meinerseits:
Auch mir ist bekannt, daß die Lehre von der Verbalinspiration in der modernen Theologie beider Konfessionen eine sehr geringe Rolle spielt. Anders steht es unter überzeugten Christen in verschiedenen katholischen, evangelischen oder freikirchlichen Kreisen, die ich eben auch zur Kirche rechne. Hier, meine ich, ist die Lehre von der Verbalinspiration noch ziemlich häufig anzutreffen, und gerade so habe ich es gemeint.
Zur Schizophrenieforschung:
1. Zwar gibt es durchaus auch Vollremissionen (selbst ohne Neuroleptika), doch sind diese äußerst unwahrscheinlich bei Personen, die Jahrzehnte lang unter akustischen oder gar optischen Halluzinationen leiden, wie dies Lorber unterstellt wird.
2. Eine Person, die Jahrelang nahezu täglich akustische (und optische) Halluzinationen hat, ist mit Sicherheit nicht vollremittiert.
3. Ein schizophrenes Residuum zeichnet sich durch eine Minussymptomatik wie erhebliche Antriebs- und Konzentrationsstörungen aus und würde von daher schon rein praktisch und vom Umfang her ein Schreibwerk wie das von Lorber unmöglich machen.
4. Bei täglichen Halluzinationen und Symptomen ersten Ranges (Stimmenhören) über Jahre sind immer auch formale Denkstörungen zu verzeichnen (etwa Denkzerfahrenheit und Paralogik). Gegenbeispiele sind mir nicht bekannt.
5. Ein Schizophrener kann durch seine Erkrankung sicher keine tiefere Weisheit erlangen, als er zuvor schon hatte. Eher ist das Gegenteil der Fall.
6. Schizophrene sind als Medien wegen Verzerrung des medialen Empfangs in der Regel ungeeignet.
6. "Einfach nur krank" ist sicher keine Diagnose, die ein Mediziner stellen oder akzeptieren sollte.
Fazit: Lorber hatte keine Schizophrenie, auch nicht eine "teilkontrollierte". Diese Feststellung allein garantiert natürlich noch nicht die Reinheit der Quelle, zugegeben. Auch Helena Blavatsky und Rudolf Steiner waren begabte Medien aberihre Aussagen weichen in wesentlichen Punkten von der Heilslehre ab (Reinkarnationsgesetz, unpersönlicher göttlicher Urgrund, Polytheismus, der Mensch als Schöpfer seiner selbst etc.)
Ich denke, bei einer Prüfung inspirierter Schriften ist ein Aufnehmen durch das Herz (Gefühl) und eine allseitige Prüfung durch den Verstand eine unabdingbare Voraussetzung der Geisterunterscheidung. Und da zeigt sich dann auch zum Beispiel der Unterschied zwischen Lorber und Dudde, bzw. was buchstäblich oder entsprechungsweise gemeint werden will, was Angstmache und Weisheit nur äußerlich imitierernder Pappendeckel und was Herzensweisheit ist.








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