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Antisemitismus und Antijudaismus


Oliver am Freitag, den 21. September 2007 um 11:25:16 Uhr

Viele Lorber-Aussagen klingen in der Tat krass, sind sie deshalb aber auch antisemitisch?
Tatsache ist, daß der (rassistische) Antisemitismus erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts aufkam. Vorher gab es nur Antijudaismus. So waren etwa Schopenhauer und Nietzsche zwar Antijudaisten, aber nicht Abntisemiten. Nietzsche etwa hat sich (als Antijudaist) vehement gegen den Antisemitismus seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche und ihres Mannes gewandt.
Aus dem ganzen Kontext des Lorberwerkes ist (abgesehen von der Wortwahl) nicht vorstellbar, daß Lorbre Antisemit war. Lorber war kein Rassist. Die Aussagen (auch die Wortwahl "Aussehen", "Geruch" und "Rasse") sind daher nicht physisch oder biologisch zu verstehen, sondern bezeichen seelisch-geistige Zustände (des Judentums im 19. Jahrhundert und der sich religiös nennenden, aber anders handelnden Menschheit im weiteren Sinne). Die krassen Ausdrücke sollten da nicht darüber hinwegtäuschen. Es sind geistige Physiognomien, nicht Angehörige von Kulturvölkern schlechthin gemeint.
Ich möchte jedoch auf eines noch hinweisen: Aus dem Lorbererk gewinnt man den Eindruck, die Juden hätten ihre Mission verwirkt (eine antijudaistische Aussage). Die Propheten des Alten Testamentes prophezeien den Juden (als Volk) jedoch eine große Missionsaufgabe (nach dem Sturz des Antimessias und einer großen Läuterung). Dies stimmt auch überein mit der biblischen Aussage, daß Gott seine Verheißungen (in diesem Falle für das Volk Israel) nicht zurücknimmt. Lorber berücksichtigt dies nicht und ist daher in diesem Punkt durchaus einseitig und irrend zu nennen.








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